Letzte Aktualisierung: 20. Juli 2008
Eisenbahnstrecken in Bayern (rechtsrheinisch)

Lokalbahnstrecke: Türkheim i B - Ettringen (Eröffnung 29.10.1908)

 Beschreibung der Bahnlinie.

Türkheim i B - Ettringen

          Die Lokalbahn Türkheim i B - Ettringen verläßt die Station Türkheim i B Bf der Hauptbahnlinie Buchloe - Memmingen am östlichen Ende, biegt in scharfer Krümmung nach Nordosten ab und überschreitet die unmittelbar an der Station vorüberführende Staatsstraße München - Memmingen.
          Kurz vor dem Markte Türkheim überkreuzt die Bahn, nach Norden sich wendend, die Staatsstraße Augsburg - Memmingen und umgeht den Markt auf der Westseite. Hier ist bei km 2,736 der Bahnhof Markt Türkheim errichtet.
          Nach Überschreitung der Distriktsstraße Türkheim - Kirchheim biegt die Bahn gegen das Nordende des Marktes nach Nordosten ab, überkreuzt hier nochmals die Staatssraße Augsburg - Memmingen, um von da ab in etwas mehr nördlicher Richtung zwischen dieser Staatsstraße und dem Wertachfluße bis Ettringen zu verlaufen. Auf der Ostseite dieses Ortes ist, anstoßend an die vorgenannte Staatsstraße, die Endstation gleichen Namens errichtet.
          Die Länge der Bahnlinie zwischen der Anschlußstation Türkheim Bf und dem Endbahnhof Ettringen beträgt 8,258 km, nach der Luftlinie gemessen rund 7,4 km. Der Bahnhof Türkheim i B Bf liegt 605,600 m, der Bahnhof Ettringen 579,933 m über N.N:, letzterer somit um 25,667 m tiefer. Die verlorenen Steigungen betragen 0,366 m. Die Höchststeigung beträgt in der Richtung nach Ettringen 3,33 %o, in der Richtung gegen Türkheim 5 %o. Der kleinste Krümmungshalbmesser mißt 400 m.
          An Verkehrsstellen sind vorhanden: die Haltestellen Markt Türkheim und Ettringen, ersterer mit einem Agenten, letzterer mit Bediensteten besetzt.
          Die Bahnlinie bewegt sich in ihrer ganzen Ausdehnung im Gebiete des Diluviums. Die gesamte Erdmassenbewegung betrug rund 11 639 cbm oder 1,40 cbm für das Meter Bahnlänge.
          Größere Kunstbauten waren mit Ausnahme der Verlängerung der bestehenden Staatsstraßenunterführung mit 7,0 m L.W. am östlichen Ende der Anschlußstation Türkheim i B Bf nicht herzustellen. Die übrigen Kunstbauten bestehen aus zwei überdeckten und aus Zement= und Eisenrohrdurchlässen.
          An Straßenverlegungen war nur jene der Staatsstraße Memmingen am Ostende des Anschlußbahnhofes Türkheim i B auszuführen. Die sämtlichen übrigen Wege und Straßen werden von der Bahnlinie ohne Verlegung überquert.
          Die Gleisbettung ist aus Kies der Kiesgrube bei Buchloe und der Füllgruben der Strecke hergestellt. Der Oberbau besteht aus 12 m langen Schienen der Form V auf Holzquerschwellen.
          Mit dem Bau der Bahn wurde im August 1907 begonnen. Die Betriebseröffnung fand am 29. Oktober 1908 statt.


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Quellen:        Jahresbericht der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn = Verwaltung für das Betriebsjahr 1908.; E. Mühlthaler's Buch = und Kunstdruckerei A.G.; München

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