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Beschreibung
der Bahnlinie.
Mindelheim - Kirchheim Die Lokalbahn verläßt mit einem Gefäll von 10 %o die Station Mindelheim der Hauptbahnlinie Buchloe - Memmingen auf der Nordostseite, überschreitet die unmittelbar an der Station vorüberführende Staatsstraße München - Memmingen und wendet sich mit einer Linkskrümmung in nördlicher Richtung gegen die Ortschaft Nassenbeuren, an deren Westseite der gleichnamige Haltepunkt errichtet wurde. Die Bahnline verläuft dann bestehenden Feldwegen folgend zuerst nordwestlich, dann nördlich unter stetem Gefäll im Mindeltal und erreicht mit einer kurzen Linkskrümmung bei km 6,86 den Bahnhof Hausen südlich der gleichnamigen Ortschaft. In nordwestlicher Richtung überquert die Bahn unmittelbar darauf die Distriktsstraße Mindelheim - Krumbach, übersetzt zwischen km 6,9 - 8,0 mit 9 kleineren und größeren Kunstbauten die Wasserläufe des Lohbaches, des Birkenbaches und der Mindel und die dazwischen liegenden Flutgräben und erreicht mit einer Rechtskrümmung bei km 9,85 den südwestlich der Ortschaft Pfaffenhausen gelegenen Bahnhof gleichen Namens. In scharfer Rechtskrümmung die Ortschaft umfahrend wendet sich die Bahn gegen Nordosten unter nochmaliger Überquerung der Distriktsstraße Mindelheim - Krumbach, überschreitet zwischen km 10,7 - 11,6 mittels 4 Brücken den Moosgraben, die Mindel, den Lußgraben und den Eichgraben und erreicht in nördlicher Richtung bei km 13,04 den Haltepunkt Bronnen. Hierauf überschreitet die Bahn zum dritten Male den Mindelfluß, ferner die zwischen km 15,4 - 16,3 gelegenen Wasserläufe des Weißbachs, des Mittelbachs, der Floßach und des Mühlbachs nebst zweier Flutmulden und endigt bei km 16,73 in der an der Westseite des gleichnamigen Marktes gelegenen Endstation Kirchheim i Schw. Die Länge der Bahnlinie zwischen der Anschlußstation Mindelheim und dem Endbahnhof Kirchheim i Schw beträgt 16,730 km, nach der Luftlinie gemessen rund 14,8 km. Der Bahnhof Mindelheim liegt 607,200 m, der Endbahnhof Kirchheim i Schw 540,880 m über N.N., letzterer somit um 66,320 m tiefer. Die verlorenen Steigungen betragen 0,791 m. Die Höchststeigung beträgt in der Richtung nach Kirchheim i. Schw. 3 %o, in der Richtung gegen Mindelheim 10 %o. Der kleinste Krümmungshalbmesser mißt 300m. An Verkehrsstellen wurden errichtet: der Haltepunkt mit Ladestelle Nassenbeuren, die Bahnhöfe Hausen i. Schw. und Pfaffenhausen, der Haltepunkt Bronnen und der Endbahnhof Kirchheim i Schw. Die Bahnlinie bewegt sich im Diluvium. Die gesamte Erdmassenbewegung betrug rund 54 400 cbm oder 3,25 cbm für das Meter Bahnlänge. An Kunstbauten waren erforderlich: Die Verlängerung der Staatsstraßenunterführung an der Nordostseite des Bahnhofes Mindelheim, ferner die Brücke über den Eichgraben mit 7 X 7,30 m Lichtweite, die Brücke über die Flutmulde bei km 7,789 mit 5 X 7,50 m Lichtweite, die Brücke bei km 7,854 über die Mindel mit 1 X 10,00 + 3 X 7,50 m Lichtweite, zwei Brücken mit 3 X 8,70 bezw. 3 X 7,50 m Lichtweite, fünf Brücken mit je 2 Öffnungen von 5,33 bis 8,70 m Lichtweiten und sieben Brücken mit je 1 Öffnung von 5,40 bis 10,00 m Lichtweiten. Die sämtlichen voraufgeführten Bauwerke sind mit eisernem Überbau versehen. Außerdem wurden noch eine Wegbrücke, 2 X 4,00 m weit, kleinere Bahndurchlässe und zahlreiche Zementrohrdurchlässe hergestellt. Die Gleisbettung besteht aus Kies. Der Bahnoberbau wurde von Mindelheim bis km 1,45 aus alten Hauptbahnschienen der Form I auf Holzquerschwellen, von km 1,45 ab aus neuen Stahlschienen der Form V auf Holzquerschwellen ausgeführt. Mit dem Bau der Bahn wurde im Dezember 1907 begonnen. Die Eröffnung des Betriebes fand am 15. Juli 1909 statt. |