Letzte Aktualisierung: 26. April 2009
Eisenbahnstrecken in Bayern (rechtsrheinisch)

Lokalbahnstrecke: Gessertshausen - Ettringen
(
Eröffnung Gessertshausen - Fischach 12.10.1911
Eröffnung Fischach - Langenneufnach 08.02.1912
Eröffnung Langenneufnach - Markt Wald 11.12.1912
Eröffnung Ettringen - Markt Wald 20.12.1911)


 Beschreibung der Bahnlinie.

Gessertshausen - Ettringen

          Die Lokalbahn Gessertshausen - Ettringen verbindet die Haauptbahn Augsburg - Ulm mit dem Endpunkt der Lokalbahn Türkheim i B - Ettringen und dadurch mit der Hauptbahn Buchloe - Memmingen. Sie verläßt den Bahnhof Gessertshausen auf der Westseite, wendet sich sogleich in scharfem Bogen gegen Süden, überkreuzt zwischen km 1,3 und 1,4 die Distriktsstraße Augsburg - Memmingen schienengleich und dreht sich in flächer Krümmung nach Südwesten, um dann dem Laufe der Schmutter auf deren rechter Seite bis westlich des Ortes Fischach zu folgen. Die Schmutter wird unterhalb der Einmündung der Neufnach überbrückt und dann wird die Distriktsstraße Gessertshausen - Langenneufnach schienengleich überquert. Die Bahn verläuft dann im Tale der Neufnach und überschreitet diese selbst bei km 9,768, 13,682, 25,824, 26,124 und 29,769. Von km 12 ab hat sich die Bahn nach Süden gewendet, behält diese Richtung dann bis zur letzten Neufnachüberkreuzung bei km 29,769 bei, um darauf ostsüdöstliche Richtung bis kurz vor ihrem Endpunkte beim Bahnhof Ettringen anzunehmen. Die Einfahrt der letzteren erfolgt von Norden nach scharfer Wendung der Bahn gegen Süden. Etwa 2 km vor dem Endpunkte erreicht die Bahn die Wasserscheide zwischen Neufnach und Wertach und damit ihre größte Höhe.

          An wichtigeren Straßen überquert die Bahn außer den bereits genannten noch in Schienenhöhe: in Langenneufnach die Distriktsstraße Krumbach - Schwabmünchen, in Mittelneufnach die Distriktsstraße Kirchheim i Schw - Schwabmünchen und unmittelbar vor der Einmündung in den Bahnhof Ettringen die Staatsstraße Augsburg - Memmingen.

          Das Flußbett der Schmutter wurde bei Fischach auf rund 90 m Länge erweitert. Das Neufnachbett wurde an  fünf verschiedenen Stellen auf Längen von 30 bis 300 m Länge verlegt und dabei in Walkertshofen eine neue Straßenbrücke von 8,00 m Lichtweite hergestellt, deren Kosten zu 2/5 von der Gemeinde mitgetragen wurden.

          Die Bahnlinie bewegt sich von ihrem Anfang bei Gessertshausen bis zur Wasserscheide gegen die Wertach in Sand und Lehm der Tertiärformation und zwar im Miozän, während die angrenzenden Höhenzüge noch mit Deckschotter aus der ersten Eiszeit (Diluvialzeit) überdeckt sind. Im Wertachtal verläuft die Bahn bereits im Alluvium.

          Die Zufuhr = und Ladestraßen in den Stationen wurden auf Rechnung der beteiligten Gemeinden hergestellt. Die Zufuhrstraßen außerhalb der Bahngrenzen zum Bahnhof Fischach und zum Bahnhof Walkertshofen wurden von den Gemeinden selbst erbaut.


Hinweis: Der Text wurde im Original wiedergegeben, inhaltliche oder sonstige Fehler befinden sich bereits im Originaldokument!

Quellen:        Jahresbericht der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn = Verwaltung für das Betriebsjahr 1912.; E. Mühlthaler's Buch = und Kunstdruckerei A.G.; München

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